Vom Gemüse- zum Topfpflanzenbetrieb

Trotz des Krieges 1870/71 gründete Karl Aufdermauer, der einer alten Linzer Familie entstammte, 1870 mit seiner Frau in Linzhausen eine Gärtnerei. Angebaut wurde Gemüse, doch setzte schon zu dieser Zeit eine Spezialisierung auf Maiglöckchen und Rosen ein. Ein sicher ungewöhnlicher Schritt zur damaligen Zeit.

Nach der Übernahme des Betriebes im Jahre 1924 durch den ältesten Sohn Karl und dessen Frau wurde der Betrieb durch Landkauf erweitert und modernisiert. 1926 konnten die alten Gewächshäuser erneuert werden, ein Schritt, der nur durch Fleiß und unternehmerischen Weitblick gegangen werden konnte. Der gut gehende Laden, das Beschicken des Linzer Wochenmarktes und das Breitfahren sicherten den Absatz.

Nach dem Tode des Inhabers im Jahre 1944 fiel seiner Witwe die schwere Aufgabe zu, das Unternehmen durch den 2. Weltkrieg hindurchzuführen. Zwar hatten die vier Söhne Karls auch den Gärtnerberuf erlernt, doch mussten sie an der Front ihren Mann stehen.

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Das erste Auto nach dem Krieg

Der Betrieb heute

Nach dem Jahre 1948 konnte man endlich wieder von einem wirtschaftlichen Aufschwung sprechen. Die Gärtnerei wurde nun von den Brüdern Hermann und Franz Aufdermauer geleitet. Hermann widmet sich den kulturtechnischen Aufgaben, während Franz die geschäftlichen Dinge erledigt, wozu auch der Ein- und Verkauf gehört.

Nicht vergessen werden sollen die beiden Ehefrauen, die ihren nicht kleinen Anteil am guten Verlauf des Betriebsgeschehens haben.

Der Anbau orientiert sich in erster Linie am Bedarf des Großhandels. Abgesetzt wird durch die Niederrheinische Blumenversteigerung in Neuß, durch den Blumengroßmarkt Koblenz, durch „Breitfahren" und den Verkauf an Selbstabholer. Nicht ohne Stolz betonte Franz Aufdermauer, daß sich der Verkauf nicht allein auf Deutschland beschränke, sondern dass er auch Kunden in Belgien und Dänemark habe.

Wir erfuhren, dass die geschäftlichen Beziehungen ins Ausland sehr gut sind. Um diesen Bedarf decken zu können, reichte die alte Betriebsfläche nicht mehr aus, es musste also erweitert werden. Nach dem Krieg verfügte man auf dem „Gründungsgelände" über 480 m² Hochglas und etwa 1000 m² Kastenfläche. Inzwischen ist die gesamte zur Verfügung stehende Fläche des „Gründungsgeländes" mit Hochglas überbaut, das sind 2000 m².

Auch ein unterhalb der Burg Ockenfels gelegener Hang wurde seit 1954 mit Gewächshausblocks überbaut. Hier stehen jetzt etwa 3000 m² Hochglas und 1000 m² Niederglas.

Sieht man diesen überglasten Hang, so meint man, sich an der italienischen Riviera zu befinden, so sehr ähnelt diese Terrassenbauweise der in Italien.

Der expandierende Betrieb verlangte aber immer noch nach neuen Hochglasflächen. Ein geeignetes Terrain, das auch nach Jahren noch ein Ausdehnen gestatten wird, fand man in Ockenfels (oberhalb der anderen beiden Betriebsteile), nämlich 23 Morgen Land.

1982 übernahm die Tochter Renate, ausgebildete Gärtnerin, mit ihrem Ehemann Ernst Ludwig Weber, gelernter Kaufmann, den Betrieb. Schnell war den beiden klar, dass der Betrieb für groß zu klein und für klein zu groß war.

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Unermüdlich wurde der Betrieb über die Jahre auf eine Glasfläche von 15.000 m² und eine Freilandfläche von 3000 m² erweitert. Gleichzeitig wurde nach Maßnahmen gesucht, kostengünstiger zu produzieren und Energie einzusparen. Hier wurde allein während der Golfkrise eine Fläche von 4000 m² mit Mobiltischen und einem Ebbe-Flutsystem ausgestattet, um die Wegefläche zu optimieren und das Gießen von Hand der Vergangenheit angehören zu lassen.

Um den heutigen ökologisch und umwelttechnischen Anforderungen Sorge zu tragen, wurden zwei Großwasserauffangbecken geschaffen, die es nun ermöglichten, das gesamte Niederschlagswasser aufzufangen und dieses als Gießwasser nutzbar zu machen.

Weitere Auffangbecken in den einzelnen Häusern ermöglichen es, das überschüssige Gießwasser zu sammeln und anschließend wieder zu verwenden. Aufgrund einer Kundenanfrage entstand die Idee des Betreibens von eigenen Blumengeschäften und schnell waren die ersten zwei Blumenshops eröffnet.

Nach nun 26 Jahren Betriebsführung durch Renate und Ernst Ludwig Weber war es nun an der Zeit, die Nachfolge für die nächste Generation vorzubereiten. So machte ihr Sohn Marcel Weber zunächst eine 3-jährige Ausbildung zum Gärtnergesellen im Bereich Zierpflanzenbau. Nach danach folgender 3-jähriger Gesellentätigkeit besuchte er die Meisterschule in Straelen an der holländischen Grenze inmitten einer der größten Pflanzenanbaugebiete Europas. Hier absolvierte er neben dem Meister ebenfalls seinen Abschluss als anerkannter staatlich geprüfter Wirtschafter.

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Ganz in der Tradition der letzten vier Generationen übernahm Marcel Weber dann zum 1. Januar 2008 den elterlichen Betrieb und firmierte diesen in Weberflowers um. Seit der Übernahme im Jahr 2008 wurde sowohl die Gewächshaus- als auch die Freilandfläche stetig erweitert und insgesamt sechs Blumenshops eröffnet. Um den heutigen ökologisch und umwelttechnischen Anforderungen Sorge zu tragen, haben wir am 1. April 2010 eine 620 m² große Photovoltaikanlage in Betrieb genommen.

Die 6. Generation folgt ...

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